Erscheinungsjahr: 2007 WER 6567 2 Bestellen
1 Potemkin I: Baby Baby
2 Fehlstart (Detail)
3 Alkan
4 In der Hölle
5 Charms: Dub
"Organisierte Verwirrung" – ein Markenzeichen der Musik von Sebastian Claren (*1965). Weitere Charakteristika sind ein steter Wechsel zwischen Kontinuität und Diskontinuität, sukzessiv wie simultan, Spiele mit ausgefeilten Montagetechniken, eine Vielzahl von Schnittfolgen und in Musik transformierte Kameraeinstellungen – Korrespondenzen mit unserer Lebenswirklichkeit und mit der Wahrnehmung derselben. Das Leben als immerwährende Montage, ebenso die Musik. Jedenfalls die von Sebastian Claren, deren Strukturen und Dramaturgien der Gleichzeitigkeit von eben nur vermeintlich Ungleichzeitigem verpflichtet sind. Seine stupend energetischen und teils auch sehr energischen Kompositionen sind allerdings keine Collagewerke, in ihnen geht es nicht um die Reproduktion von bereits Gesagtem. Ihn interessiert vielmehr die dichte Synchronizität der (inneren) Ereignisse aus der Perspektive des Selbst, des Komponisten, der natürlich mit und in der Geschichte und Gegenwart der Musik operiert. Und dazu gehört auch seine intensive Beschäftigung mit gewissen Richtungen des Pop‑Sektors. Sie sind für Clarens Musik ebenso prägend wie die nun gut hundert Jahre Neue Musik und ihre vorherigen Epoche.
Stefan Fricke
1965 | am 21. Juli 1965 in Mannheim geboren |
1981-1984 | Kompositionsunterricht bei Helmuth Weinland |
1984-1989 | Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte in Heidelberg und Berlin |
1989 | Magisterarbeit über die Missa Prolationum von Johannes Ockeghem |
1990-95 | Doktorarbeit über das Gesamtwerk von Morton Feldman |
1993 | einjähriger Studienaufenthalt in New York |
1994-1999 | Studium der Komposition bei Walter Zimmermann in Berlin |
1999-2001 | Aufbaustudium Komposition bei Mathias Spahlinger in Freiburg/Breisgau |
1999 | Einladung zum 13. Internationalen Kompositionsseminar in Boswil/Schweiz |
2000 | Veröffentlichung der Monographie Neither. Die Musik Morton Feldmans. |
2000 | Kranichsteiner Musikpreis der Stadt Darmstadt |
2000 | Kompositionspreis der Stadt Stuttgart |
2001 | Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg |
2002 | Dozent der Darmstädter Ferienkurse |
2002 | Boris-Blacher-Preis Berlin |
2003 | Stipendium der Cité Internationale des Arts in Paris |
2005 | Stipendium der Villa Massimo in Rom |
2005 | Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung |
2006 | Stipendium der Villa Aurora in Los Angeles |
1 Potemkin I: Baby Baby (2003)
für Akkordeon und Streichtrio
Teodoro Anzellotti, Akkordeon
trio recherche: Melise Mellinger, Violine · Barbara Maurer, Viola · Lucas Fels, Violoncello
2 Fehlstart (Detail) (1999)
für 6 Instrumente
ensemble mosaik
Enno Poppe, Leitung
3 Alkan (1997)
für Klavier
Ernst Surberg, Klavier
4 In der Hölle (1996/2000)
für 11 Instrumente
ensemble mosaik
Enno Poppe, Leitung
5 Charms: Dub (2004)
für Orchester
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
Matthias Hermann, Leitung