The Great Learning

Netzwerktreffen zur Zukunft der Ensemble- und Bandförderung

Fotos © Musikfonds

Das Netzwerktreffen „The Great Learning“ zur Zukunft der Ensemble- und Bandförderung, veranstaltet vom Musikfonds in Kooperation mit FREO e.V. und dem Podium Gegenwart des Deutschen Musikrates, fand am 5. Juni 2024 im silent green (Berlin) statt.

Mehr als 150 Teilnehmer:innen konnten die Initiator:innen des Netzwerktreffens „The Great Learning“ in Berlin begrüßen. Vertreter:innen von Ensembles und Bands der freien Musikszene sowie von Förderinstitutionen, Ländern und Kommunen trafen sich hier zum Austausch über Förderprogramme für Ensembles, die mit Mitteln der BKM im Rahmen von NEUSTART KULTUR aufgelegt wurden, und diskutierten über Modelle für zukünftige Maßnahmen zur Unterstützung in diesem Bereich. Die gesammelten Erfahrungen bildeten dabei die Grundlage für den gemeinsamen Lernprozess. Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrates, begrüßte die Gelegenheit zu fruchtbaren informellen Begegnungen. Die große und positive Resonanz auf das Angebot zeige den Bedarf für eine Kommunikationsplattform in der Szene. 

Ein facettenreiches Programm mit kommunikativen Formaten wie World-Café und Workshops zu Themen wie Antragsstrategien, Förderberatung und Nachhaltigkeit sorgte für vielfältigen Austausch und Vernetzungen. Vertreter:innen von Institutionen konnten Einblicke in Fragen und Rahmenbedingungen der Arbeit von Ensembles und Bands erhalten und umgekehrt. Dies hilft, zukünftige Förderungen zu optimieren. Musikalisch bereichert wurde das Netzwerktreffen durch Interventionen des Fabrik Quartet und des ÉRMA Ensemble aus dem InSzene-Programm des Podium Gegenwart. Moderatorin des Netzwerktreffens war Irene Lehmann. Aufgrund des großen Zuspruchs hoffen die Organisator:innen, weitere Treffen dieser Art anbieten zu können.

Programm Netzwerktreffen und Konzerte



Ergebnisse World-Café

Quintessenzen und gesammelte Beiträge

Struktur und Prozesse

  • Austausch über Erfahrungen (im aktuellen Projekt)
  • Arbeitsteilung
  • Liste mit erfolgreichen und nicht erfolgreichen Anträgen/Projekten
  • Vereinheitlichung der Förderanträge
  • Feedback von den Projektpartnern
  • Berücksichtigung von Förderprogrammen
  • Detaillierte Erklärungen zu den Förderbedingungen
  • Unterstützung bei der Erstellung von Berichten und Dokumentationen
  • Unterstützung bei der Organisation und Durchführung von Projekten
  • Allgemein: Proaktive Hilfe
  • Unterstützung bei der Erfüllung der Förderbedingungen
  • Hilfe bei der Antragsstellung und Durchführung
  • Kontinuierliche Unterstützung während des gesamten Projektzeitraums
  • Beratung bei spezifischen Herausforderungen

Deadline/ Deadlinetools

  • Frühzeitige Information über Deadlines
  • Tools zur Übersicht und Verwaltung von Deadlines
  • Hilfe bei der Einhaltung von Zeitplänen und Deadlines

Kommunikation und Feedback

  • Unterstützung durch erfahrene Mentor:innen
  • Regelmäßige Treffen
  • Regelmäßige Feedbackgespräche
  • Unterstützung bei der Kommunikation mit Förderinstitutionen
  • Beratung zu steuerlichen Fragen und Buchhaltung

Workshops/ Schulungen/ Events:

  • Veranstaltungen zum Networking und Erfahrungsaustausch
  • Workshops zu relevanten Themen (z.B. Projektmanagement, Antragsstellung)
  • Schulungen zur Nutzung von Tools und Software
  • Workshops zur Buchhaltung

Gesammelte Beiträge des Tisches

Struktur und Prozesse

  • Verknüpfungen zwischen Institutionen und freier Szene
  • Do less, nur was wirklich wichtig ist. Bedarfsorientiert.
  • Nachhaltige Gema für alle!
  • Musikpolitische Organisation von unten stärken
  • Faire Bezüge -> soziale Absicherung -> lange künstlerische Karrieren ermöglichen
  • Umdenken: Was ist ein erfolgreiches Ensemble? -> Größe u. Ort der VA
  • Strukturen dauerhaft stärken Koordination und Vernetzung von Veranstalter: innen
  • Das Gegenteil von Nachhaltigkeit: geförderte Konkurrenz zwischen geförderten und nicht geförderten Ensembles-> Thema: Gage, Aufführungsmöglichkeiten
  • Finanzielle Planungssicherheit über einzelne geförderte Projekte hinaus
  • Wiederaufführungen statt Uraufführungen
  • Repertoirepflege/ Wiederaufnahme
  • Bewusster Umgang mit Medien
  • SDG´s -> Sustainable Developement Goals
  • Nachhaltige Strukturen für die Arbeit aufbauen: Büroräume, Technik, Kommunikationskanäle, professionalisierte Strukturen
  • Längerfristige Unterstützung für Professionalisierungsmaßnahmen & Vernetzung (z. B. Coaching, NiCA-Programm Köln)
  • Weniger Bürokratie
  • Ressourcensparende Produktion
  • Kurze Anfahrtswege, Nahverkehr
  • Regionale Musiker: innen fördern 

Zusammenarbeit

  • Alle mit einbeziehen, gemeinschaftlich
  • Ehrenamt mitdenken
  • Bessere Verknüpfungen zwischen Institutionen und freier Szene
  • Plattformen zum Austausch von Instrumenten
  • Veranstalter Kooperationen in Zusammenhang mit Förderung

Technik

  • Licht an nur, wo Leute arbeiten.
  • Wiederverwendung Sachmitteln und Technik – Austausch unter den geförderten Ensembles  

Förderungen

  • Folgeförderungen zur Weiterführung von bestehenden Projekten -> Es entstehen tolle Projekte, die verstanden werden müssen. weil immer nur neue/ neu zu entwickelnden Projekten gefördert werden, erhalten diese Projekte zu wenig Aufmerksamkeit -> wichtiger wäre: Tour-Förderung oder Wiederaufnahmeförderung
  • Spielstättenförderung
  • Mehrjährige Förderung + Rechercheförderung
  • Mehr Strukturförderung, um dauerhaft davon leben zu können
  • Produktionsentscheidungen ausgerichtet an ökologischen Nachhaltigkeitsaspekten treffen zu können -> entsprechende Budgets und Förderrichtlinien

Gesammelte Beiträge des Tisches

Entwicklungen und neue Formate

  • Zielgruppenorientierung
  • Beziehungsarbeit
  • Neue Zielgruppen über (außer Kulturamt) öffentliche Ansprechpartner erreichen z.B. Integrationsbeauftragte
  • partizipativ – Zugänge ermöglichen -> auf Augenhöhe
  • Durch Kuration: Zusammenstellung diverser Künstler: innen, welche verschiedene soziale Gruppen erreichen
  • Spartenübergreifende Entwicklungsmöglichkeiten
  • Workshops für Menschen mit Hörschädigung
  • Schule + Handwerk + Musik -> gemeinsamer Prozess
  • Formate, die ein diverseres Publikum ansprechen, mit Themen die das Publikum beschäftigen
  • Niedrigschwelliger Konzertkalender
  • Partizipative Formate, die Publikum und Nachwuchs einbinden/ Verschmelzung von Publikum & Akteur: innen/ weniger Frontalkonzerte und bessere Einbindung des Publikums in die Musik
  • “Making-Offs“ – Dokumentation
  • Genreübergreifende Konzertprogramme
  • Konzerte und Veranstaltungen barrierefrei in jeder Hinsicht
  • Kostenlose, mehrjährige Workshops (Entwicklungen aufzeigen)
  • Gesellschaftspolitische Bildungsarbeit, Anbindung an Bildungsräume, Vermittlung an politische Entscheidungsträger (Kunstausschuss Landtag, Ministerien)

Neue Orte

  • Ungewöhnliche, neue Ort -> Hilfe bei Erschließung
  • Outdoor – Stadträume erschließen
  • Nutzung des öffentlichen Raums
  • Musik- und andere Räume, die für jeden erschwinglich sind
  • Ein freier und offener Raum für das kontinuierliche Musik spielen und zuhören

Gesammelte Beiträge des Tisches

Struktur und Prozesse

  • Ineinandergreifend
  • Prozessorientiert statt Projektorientiert
  • Einheitliche formale Strukturen (Antragsformular, Prozedere, Nachweise, Textlängen etc.)
  • Einheitlichere Antragsfristen (mehrere pro Jahr)
  • Rein digitale Antragstellung und Abrechnung wäre zeitgemäß
  • Schnellere Bearbeitungen
  • Frühzeitiger Maßnahmenbeginn

Vergleichbarkeit und Gleichberechtigung

  • Vergleichbarkeit von Länderförderung -> Es darf keine Rolle spielen, wo ich wohne
  • Mehr Transparenz (wer, was, wo bekommt oder bekommen hat, bekommen könnte, bekommen sollte...)
  • Mehr Kommunikation und Transparenz zum Antragstellenden im Hinblick auf Vorgaben (z.B. Abrechnung)

Finanzierung und Förderung

  • Mehr lokale Unterstützung durch Kommunen -> durch Strukturförderung / institutionelle Förderung
  • Agiler, auch kurzfristige Förderung
  • Möglichkeit zur Verstetigung von Förderungen
  • Spezifische Förderungen – Trennung von Kunst- und Sozialförderung
  • Oft fehlt bei Antragsstellung Kofinanzierung -> mehrjährige Förderung hat Vorteil, dass man Kofinanzierung in Anträge einbringen kann
  • Ko-Finanzierungstöpfe in Ländern + Kommunen für Bundesförderungen
  • Ideal wäre: Bedingungslose Grundförderung für Ensembles und Band (von der Anzahl an Ensemblemitgliedern abhängig, diesbezüglich gestaltet)
  • Mehr Mittel für Kommunen & Kulturnähe innerhalb der Kommunen
  • Anreize schaffen für Konsument: innen von Kultur

Kommunikation und Koordination

  • Bessere Kommunikation zwischen den Förderstellen, besonders im Hinblick darauf, dass sich Förderkriterien nicht gegenseitig behindern (keine widersprüchlichen Förderkriterien)
  • Mehr Kommunikation und Koordination zwischen den Förderinstitutionen
  • Prüfkooperationen -> nur einen Verwendungsnachweis
  • Abstimmungen/Kommunikation bezüglich der Förderentscheide, die auf gleicher Ebene laufen (z.B. Bundesförderungen); so muss man nicht parallel Anträge stellen

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

  • Weniger Diskrepanz zwischen saisonaler Planung (Sept-Juli) und Jahreshaushalt (Jan-Dez)
  • Oft Anspruch, dass es ein neues Projekt ist -> erfolgreiche, langjährige Projekte finden schwer Platz
  • Mehr und einfachere Reisefinanzierung, nur Bandleader: in sollte in jeweiligem Land leben müssen

Gesammelte Beiträge des Tisches

Struktur und Prozesse

  • Kontinuität der künstlerischen Entwicklung anstreben
  • Künstlerische und organisatorische Entwicklung über längeren Zeitraum planen -> möglichst über Förderzeitraum hinaus
  • Planungsperspektiven und Sicherheit ermöglichen
  • Flexibilität, ergebnisoffenes Arbeiten
  • Mehr Zeit für Kunst statt ständig neuer Anträge
  • Akquise von zusätzlichen Fördermitteln erleichtern
  • Langfristig gesicherte Personalstrukturen aufbauen
  • Strukturkosten decken
  • Bessere Planbarkeit = Mehr Möglichkeiten
  • Professionalisierung der Ensemblestrukturen (Rollenverteilung, Wissenstransfer/Wissensaufbau, Etablierte Strukturen + Zusammenarbeit)
  • Veranstalterszene zu mehr Innovation und Mut zu neuen Programmen bewegen

Künstlerische und Soziale Unterstützung

  • Komplexe Förderziele akzeptieren
  • Unterstützung für die Entwicklung neuer Musik aus verschiedenen Kulturen
  • Soziale Sicherheit für die Musiker: innen
  • Reihen etablieren (Festivals, Kompositionsaufträge)
  • Folgeprojekte
  • Aufwändige Projekte umsetzen
  • Internationale Vernetzung
  • Veranstalterszene zu mehr Innovation und Mut zu neuen Programmen bewegen
  • Rechercheförderung (ohne konkrete Absicht zu Konzerten)

Nachwuchsförderung und Karrieremöglichkeiten

  • Mit Veranstaltern an Karrieremöglichkeiten von jungen Ensembles und Künstler: innen arbeiten
  • Ensembles könnten selbst Nachwuchs fördern
  • Längerfristige Perspektiven in Publikumsbildung + Publikumsentwicklung

Qualitätssicherung

  • Qualitätssicherung wäre möglich
  • Langfristig gesicherte Personalstrukturen aufbauen
  • Strukturkosten langfristig decken

Zusatz

  • Urlaub?

Gesammelte Beiträge des Tisches

Struktur und Prozesse

  • Realistische Einschätzung von Overheadkosten/Organisationsbudget
  • Transparenz und klar definierte Richtung der Förderkriterien
  • Offenheit in Formaten
  • Weniger inhaltliche Vorgaben
  • Prozess wichtiger als Ergebnis
  • Verbindliche Zielvorgaben
  • Keine ehrenamtlichen (unbezahlten) Stunden in den Förderbedingungen
  • Bei Antragstellung auf gesicherte/bewilligte Drittmittel achten
  • Ggf. Losen?
  • Zugang für alle, keine Ausschlusskriterien wegen Struktur

Künstlerische und Organisatorische Förderung

  • Förderung von Organisationsarbeit
  • Schaffung von Kreativräumen anstelle von kulturpolitischen Einheitsthemen
  • Förderung nicht an Wohnort der Künstler: innen gekoppelt
  • Förderungen für Musikjournalist: innen für zeitgenössische Musik
  • Faire Bezahlung der Künstler: innen und im Overhead-Bereich
  • Gemeinwohlbilanzierung
  • Individualität statt Anpassung auf Förderwürdigkeit

Qualität und Inhalt

  • Neuen Perspektiven Raum geben
  • Qualität der Ensembles
  • Künstlerischer Inhalt im Vordergrund
  • Künstler:innen statt Ensemble-Förderungen
  • Offenheit für interdisziplinäre Projekte

Wiederholung und Kooperation

  • Möglichkeit, die Werke und Projekte zu wiederholen und zu entwickeln
  • Wiederaufnahme-Förderung
  • Kooperation als Kriterium
  • Neuen Perspektiven Raum geben
  • Anpassung an verschiedene Karriere- und Entwicklungsstadien

Gesammelte Beiträge des Tisches



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