Geförderte Ensembles und Solist*innen

Andrea Conangla ist eine spanisch-portugiesische Sopranistin mit starkem Sensorium für gesellschaftspolitische Realitäten. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich u.a. auf sozio-politische Themen wie Social Media, Feminismus und Körperpolitik. Auch multidisziplinäre Aspekte von Kunst spielen eine große Rolle für ihr Schaffen. Andrea Conangla bewegt sich als Künstlerin an der Schnittstelle zwischen künstlerischer Intervention sowie komponierter und improvisierter Musik. Sie ist als Solistin und Kammermusikpartnerin auf dem Gebiet der klassischen wie der zeitgenössischen Musik international tätig.
Conangla erhielt schon in früher Kindheit Violinunterricht und lernte autodidaktisch Trompete, bis sie ihren Master in Musikpädagogik an der Universidade de Aveiro mit Schwerpunkt auf klassischer Gesangsund Improvisationspädagogik absolvierte. Seit 2017 lebt sie in Stuttgart und absolvierte hier den Master Neue Musik bei Prof. Angelika Luz, den sie mit Auszeichnung abschloss. Dabei erhielt sie außerdem prägende kompositorische Impulse von Martin Schüttler, was ihr neue Perspektiven auf konzeptuelle Musik, Aktivismus und Performance eröffnete. Seit 2021 studiert sie postgradual CAS (Advanced Studies) bei Prof. Ulrike Sonntag.

Die Neue Kammer besteht aus elf Musiker:innen aus den Bereichen Gesang und Streichinstrumente. Bei ihrer Programmauswahl werden alle vokalen und instrumentalen Kombinationsmöglichkeiten der vielfältigen Besetzung berücksichtigt. Das Ensemble ist spezialisiert auf zeitgenössische Musik sowie auf historisch informierte Aufführungspraxis. Dabei werden die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Musiken in den Vordergrund gestellt. Das Abweichen von gängigen Klangidealen im Dienste des Affekts oder die bildhafte Sprache werden als epochenübergreifende Phänomene beleuchtet.
Auch das Aufbrechen konservativer Konzertformate steht auf der Agenda der Neuen Kammer. Die Konzerte sollen mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden. Wandelkonzerte an ungewöhnlichen Orten oder Pop-up-Konzerte in Hinterhöfen zählen zu ihren Ansätzen. Außerdem erprobt das Ensemble die Kombination mit anderen Kunstsparten wie der Choreografie, Theater, der Bildenden oder Digitalen Kunst. Impulse von externen Künstlerinnen und Künstlern setzen Denkanstöße und fördern den interdisziplinären Dialog.
Im Sinne der Musikvermittlung bietet die Neue Kammer zu ihren Konzerten Einführungen und Moderationen an, um die Programme trotz ihrer anspruchsvollen Musik dem Publikum nahe zu bringen. Das Ensemble besteht seit 2016 unter der Leitung von Franziska Kuba und konzertiert seitdem deutschlandweit.

Das TRIO vis-à-vis ist 2012 aus einer intensiven Probenarbeit mit Helmut Lachenmann entstanden. Heute spielt das Ensemble in der Besetzung Natasha López (Gesang), Hugo Rannou (Violoncello) und Petra Arman (Flöte). Aufgrund der derzeitigen Inhaftierung der ursprünglichen Flötistin Maria Kalesnikava engagiert sich das Trio durch Musik und Kunst auch für die demokratische Bewegung in Belarus.
Die Motivation des TRIO vis-à-vis ist es, zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern anderer Kunstsparten innovative Projekte zu entwickeln, in denen zeitgenössische Musik und Kunst aufeinandertreffen, um eine starke und persönliche Ausdruckskraft über hochaktuelle gesellschaftliche Themen zu entfalten. Mit seinem Namen bringt das Ensemble zudem seine Arbeitsweise zum Ausdruck: In enger Zusammenarbeit mit Komponistinnen und Komponisten, z.T. inspiriert durch Improvisationen des Trios, entstehen neue Werke – auf Augenhöhe. So erteilt das Trio regelmäßig Kompositionsaufträge für seine Besetzung. Das Repertoire des Ensembles umfasst vor allem Musik der Gegenwart und experimentell angelegte Werke. Ziel des Trios ist es, eine zeitgemäße musikalische Sprache zu finden, die die Lebenswelt moderner Menschen abbildet. Zuletzt waren sie u.a. bei der Konzertreihe Südseite Nachts von Musik der Jahrhunderte im Theaterhaus Stuttgart, beim Suså Festival in Dänemark, beim ECLAT Festival und bei der Konzertreihe im Dunkers Kulturhus (Helsingborg, Schweden) zu hören.

Viktoriia Vitrenko ist eine facettenreiche Sopranistin, Dirigentin und künstlerische Leiterin mit dem Schwerpunkt neue Musik.
Sie studierte Gesang bei Angelika Luz, Georg Nigl und Yasuko Kozaki sowie Dirigieren bei Denis Rouger und Viktor Petrychenko. Ihre musikalische Präzision und ausdrucksstarke Persönlichkeit verschafften ihr bereits Erfolge in zahlreichen europäischen Ländern. So trat sie u.a. an der Nationaloper der Ukraine, bei den Donaueschinger Musiktagen, den Ludwigsburger Schlossfestspielen sowie beim Opera Forward Festival in den Niederlanden auf. Außerdem ist sie Gewinnerin mehrerer renommierter Wettbewerbe. 2021 hat sie eine sechsmonatige Residence an die Cité internationale des arts in Paris geführt, wo sie eigene künstlerische Ideen weiterentwickeln und mit anderen Künstler:innen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenarbeiten konnte. Zudem ist sie Alumna des Forum Dirigieren.
Der kulturelle und gesellschaftliche Austausch ist Viktoriia Vitrenko ein zentrales Anliegen. Sie sieht sich als Mittlerin für die ukrainische Kultur und setzt sich aktiv für einen internationalen Dialog ein. Auch die künstlerische Zusammenarbeit liegt ihr am Herzen. So hat sie mehrere Projekte und Ensembles ins Leben gerufen, darunter die InterAKT – eine spartenübergreifende Initiative mit dem Fokus auf sozialpolitische und technologische Themen.

Gefördert von: