Erscheinungsjahr: 1994       WER 6517 2       Bestellen

Ernst Helmuth Flammer

CD

1-5 Gethsemani

6 "...ex-tem-sec-pus-tio..."

7 Konzert für Violine, Streichquartett, Zuspielband und großes Orchester 

 

 

Ernst Helmuth Flammer gehört zu jener Komponistengeneration, der die Musik der 70er und 80er Jahre ebenso eigenwillige wie eindringliche und vielgestaltige Impulse verdankt: Peter Michael Hamel, Peter Ruzicka, Manfred Trojahn, Walter Zimmermann, Anton Plate, Reinhard Febel und Wolfgang Rihm. Was Flammer mit diesen Namen verbindet, ist das Bemühen, die kompositorischen Neuerungen nach 1950 kritisch zu reflektieren und zugleich schöpferisch weiterzuführen, d. h. es geht weder um bedenkenlose Imitation serieller und postserieller Musik noch um eine radikale Absage an sie, sondern um die Imitation eines Musikdenkens, das sich der jüngsten Vergangenheit ebenso verpflichtet weiß, wie es für künftige Entwicklungen offen ist.

Was Flammer in dieser Gruppe zu einer singulären Erscheinung macht, ist zum einen die relativ späte Entscheidung für den Beruf des Komponisten ... und es ist zum anderen die Entschiedenheit, mit der er seinen kompositorischen Standort seit jeher definiert.

Zwischen der Komplexität seiner Werke und einigen biografischen Daten lässt sich ein Zusammenhang vermuten. Dazu gehört das dem eigentlichen Kompositionsunterricht bei Klaus Huber, Brian Ferneyhough und Paul Heinz Dittrich vorgelagerte Studium der Mathematik und Physik ebenso wie die mit einer Arbeit über Hans Werner Henze und Luigi Nono bei Hans Heinrich Eggebrecht absolvierte Promotion zum Dr. phil., aber auch die von Flammer immer wieder apostrophierte innere Nähe zur Raumkunst, zur Architektur, wie auch seine beständige Reflexion der Musik als Zeitkunst, wobei geschichtsphilosophische, theologische und anthropologische Dimensionen immer mitgedacht werden.

Peter Becker

 

1949 geboren am 15. Januar in Heilbronn
1969-72 Nach dem Abitur Studium der Mathematik und Physik
1973-79 Studium an der Musikhochschule Freiburg: Kontrapunkt und Musiktheorie bei Peter Förtig, Komposition bei Klaus Huber und Brian Ferneyhough, zwischenzeitlich auch bei Paul Heinz Dittrich
1972-80 Studium der Musikwissenschaft bei Hans Heinrich Eggebrecht, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Freiburg, Dissertation 1980
1980-81 Lehrauftrag für Musiktheorie, Kontrapunkt und musikalische Formenlehre und Analyse an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen
1982-85 Lehraufträge an der Universität Freiburg
seit 1985 Umfangreiche Lehrtätigkeit als Gastdozent u.a. an der University of Newcastle, am Mozarteum Salzburg, in Gera und Dresden sowie regelmäßig bei den Darmstädter Ferienkursen
1985-87 Künstlerischer Leiter des Festivals Ensemblia der Stadt Mönchengladbach
1985-90 betreute er das von ihm mit aufgebaute ensemble recherche freiburg, das sich vorwiegend der Interpretation Neuer Musik widmet
  Flammer lebt seit 1980 als freischaffender Komponist in Freiburg/Breisgau und erhielt zahlreiche Preise und Stipendien
   
  (Stand: 1994)

CD

Gethsemani (1985/86)                                                
für großes Orchester

1  I         
2 II         
3 III       
4 IV       
5 V       

Philharmonisches Orchester der Stadt Gelsenkirchen                   
Leitung: Uwe Mund                      
                                             

6 "...ex-tem-sec-pus-tio..." (1981)
für Klarinette, Violine, Cello und Klavier                             
Ensemble Recherche Freiburg: Uwe Möckel, Klarinette · Melise Mellinger, Violine · Lucas Fels, Violoncello · Sven Kiebler, Klavier                

7 Konzert für Violine, Streichquartett, Zuspielband und großes Orchester (1983/84) 
Philharmonisches Orchester der Stadt Gelsenkirchen                   
Rainer Johannes Kimstedt, Violine - Westdeutsches Streichquartett: Georg Hamza, Violine · Egon Stegemöller, Violine · Ludwig Lang, Viola · Werner F. Selge, Violoncello                           
Leitung: Uwe Mund

 

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